Matthias Stührwoldt zu Gast in der Delver Sporthalle

 

Unser Förderverein hatte zum vierten plattdeutschen Abend in die Sporthalle im MarktTreff Delve eingeladen. In seinem Grußwort zeigte sich Kreispräsident Hans-Harald Böttger beeindruckt über die große Resonanz und dankte allen, die zum Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen haben. Die Organisatoren konnten sich über ein volles Haus freuen, und die vielen Gäste über das abwechslungsreiche Programm und die ausgezeichnete Versorgung in der Veranstaltungspause.

Seinen zweiten Auftritt als Plattschnacker hatte der 11 jährige Tjelle Rolfs aus Delve. Mit seinen gekonnt vorgetragenen Schnacks und Döntjes erfreute er das Publikum. Mit ihren plattdeutschen Liedern sorgten die Delver Chöre unter der Leitung von Annegret Frick aus Heide für die musikalische Umrahmung des Abends. Stargast war Matthias Stührwoldt, Biobauer und erfolgreicher Schriftsteller aus Stolpe im Kreis Ostholstein, mit seinen humorvollen und tiefschürfenden Geschichten aus seinem Leben. Mit trockenem Humor und seiner amüsanten, treffsicheren Darstellung einer Welt, die vielen Besuchern vertraut ist, las und erzählte sich Matthias Stührwoldt in die Herzen des Publikums. Zum Beispiel mit der liebevollen Beschreibung seiner Eltern. In deren großer Küche mit den fünf Türen war jeder willkommen. Hier traf sich die Stolper Jugend am Wochenende, bevor es zur Party ging. Für „Alldagsbeer“ hatte dann wie immer Mutter Stührwoldt gesorgt. Sobald es im Supermarkt ein Sonderangebot für Holsten-Edel gab, stieg sie ins Auto, eine zweite Jacke immer im Gepäck. Die Höchstabgabemenge von drei Kisten umging sie dann spitzfindig mit einem Jackenwechsel.
Gastfreundschaft wird auch heute noch groß geschrieben auf dem Bauernhof in Stolpe, selbst wenn sie manchmal abrupt endet. In seiner Geschichte „Der Lan-Killer“ erzählte Stührwoldt, wie er es schaffte, die „Lan-Party“ seines Sohnes ungewollt zu beenden. Die ganze Nacht hatten die zwölf Freunde bereits in der großen Küche vor ihren vernetzten Computern gesessen, als Vater Matthias morgens um 6.30 Uhr den „nach Jungmännerpups riechenden“ Raum betrat, um sich eine Kanne Kaffee für den Melkstall zu machen. „Ick har man grad up den Knoop von den Waterkoker drück, doar mak dat ok all peng, und de Computers weern alle schwatt. De Sekerung hal dat ni mihr utholn“, erzählte Stührwoldt grinsend.
Auch die Geschichte von den String-Tangas seiner Töchter, die sorgfältig auf der Küchenwaage gewogen werden, um die Rentabilität einer Waschmaschinenladung zu berechnen, sorgte für große Heiterkeit im Publikum.
Nach zweistündiger Unterhaltung mit Zugaben verabschiedete sich Matthias Stührwoldt vom begeisterten Publikum.

Am Ende des Abends bedankte sich Uwe Paulsen, 2. Vorsitzende des Fördervereins, bei den vielen Helferinnen und Helfern für die tatkräftige Unterstützung bei der Vorbereitung und Begleitung des Abends und bei den Kameraden der FFW Delve und Hollingstedt für die Parkplatzorganisation und den Sanitätsdienst.

Nach dieser erfolgreichen Veranstaltung sind sich die Organisatoren einig: in 2017 soll es wieder einen plattdeutschen Abend in Delve geben.

 

 

Copyright © 2014 Wi för uns e.V.